Sonnenunterang am See vonChayaphum im Isaan, Thailand

Thailand Reise 2013: Auf Tour in den Isaan und auf die Inseln von Satun und Trang – Teil 1

Teil 1 von 4 unserer Thailand Reise 2013

Teil 2 der Reise zur Inselwelt des Tarutao Meeresnationalparks findet ihr unter dem Link: https://lwt2013.wordpress.com/thailand-reise-2013-koh-lipe/

Teil 3 der Reise zur Inselwelt südlich von Koh Lanta findet ihr unter dem Link: https://lwt2013.wordpress.com/thailand-reise-2013-koh-mook/

Teil 4 der Reise zu Bangkok und Songkran findet ihr unter dem Link: https://lwt2013.wordpress.com/thailand-reise-2013-bangkok-und-songkran-teil-4/

Der erste Abschnitt der Reise führt uns in den Nordosten von Thailand, in den Isaan.

LebensWert Thailand ist wieder auf Tour durch Thailand! Diesmal führt uns die Reise in der Zeit von Mitte März bis Mitte April in den Nordosten von Thailand, den Isaan und anschließend tief in den Süden bis nahe an die Grenze von Malaysia. Es geht auf die Inselwelten der Provinzen Satun und Trang.

Unsere Erfahrungen werden wir hier in Form eines Tagebuches wiedergeben. Tippfehler mögen uns bitte vergeben werden, doch die noch ungewohnte Hitze lässt die Konzentration am Ende des Tages etwas leiden, wie wir selbst bereits festgestellt haben. Doch früher oder später erwischen wir sie alle, ob Schreibfehler oder die etwas verqueren Formulierungen.

23.03.2013

10:00 Uhr morgens, wir sind in Bangkok gelandet, alles verlief reibungslos und das Gepäck ist auch mitgekommen. Schnell noch etwas Geld am ATM (Geldautomaten) geholt und los geht es in den Südosten von Bangkok, nach Samut Prakan, wo wir der LebensWert Thailand Ltd. einen Kurzbesuch abstatten. Der Start in Thailand wird uns wie immer leicht gemacht. Aufgebrochen sind wir in Hamburg mit um die Null Grad Celsius, doch mit dem ersten Schritt vor die Tür des Flughafens umhüllen uns angenehme 31 Grad. Heute werden wir nicht mehr viel unternehmen, sondern in Ruhe den Jetlag auskurieren und etwas Leckeres essen gehen.

24.03.2013

Der Tag hat gemütlich mit einem Frühstück aus Kaffee, Spiegelei, Reis mit Hühnchen (Khao Man Gai) und einem aus dem sogenannten “Stinky Fish” aber nach der Zubereitung sehr lecker schmeckenden  Fisch begonnen. Anschließend kam noch ein Eisverkäufer vorbei, der eine Eisspezialität aus Samut Prakan verkaufte. Das Eis wurde dazu in einer jungen Kokosnuss serviert, deren Kokosfleisch sehr zart und süß war.

Schnell noch die Koffer gepackt und im Auto verstaut, ging es dann auch schon los. Den größten Teil des ersten Streckenabschnitts sind wir auf der Autobahn gefahren, Richtung Norden vorbei am Flughafen Suvarnabhumi in Bangkok und dann nach Osten nach Saraburi. Hinter Saraburi haben wir die Autobahn verlassen und unser erstes Ziel, das Granmonte Weingut angesteuert.

Thailand Rundreise zum Granmonte Vineyard

Granmonte Vineyard in der Provinz Saraburi, Thailand

Dieses Weingut hat u.a. auf der Syrah du Monde, Frankreichs wichtigsten Weinwettbewerb, 2011 eine Silbermedaille für seinen Wein gewinnen können. Am Wochenende und an Feiertagen können Besucher hier eine Führung durch das Weingut und anschließend eine Weinprobe mitmachen. Wir haben zwei Weißweine, beides Chenin Blanc`s probiert sowie zwei Rotweine, einen Syrah und einen Sauvignon. Die leichten Weißweine passen hervorragend zu dem scharfen Essen in Thailand. Die beiden Rotweine waren zwar prämiert, konnten uns aber nicht vollständig überzeugen.

Exportiert wird der Wein vor allem in andere Länder Asiens wie China und Japan, aber auch in die USA und nach Aussage unserer Ansprechpartnerin Khun Gluay inzwischen auch nach Australien. Erstaunt hat uns allerdings der Abverkaufspreis vom Weingut, der mit über 20 Euro für den günstigeren Chenin Blanc und für einen aus unserer Sicht „ordentlichen“ Rotwein mit ca. 50 bis 60 Euro pro Flasche bemerkenswert ist. Wahrscheinlich mit ein Grund, weshalb er zumal bei der Konkurrenz an guten Weinen anderer Länder noch Zeit brauchen wird, um in Europa Fuß zu fassen.

Leider war es uns nicht gestattet, das Weingut auf eigene Faust näher anzuschauen und die letzte begleitete Tour war schon vor unserer Ankunft gestartet. Hier hätten wir uns etwas mehr von der Flexibilität und Offenheit gewünscht, die uns auf anderen Weingütern Thailands entgegengebracht wurde.

In der Nähe des Weingutes befindet sich das unter Thailändern recht bekannte Dairy Home. Die gleichnamige Farm ist die Wurzel des Bekanntheitsgrades, da sie auf biologischen Anbau setzt und entsprechend für ihre Milchproduktion auf mit Soja versetzte Futtermittel verzichtet, wie sei bei Massentierhaltungen üblich sind.

Wir haben zwei Spicy Salads gegessen, die beide sehr lecker waren und das bekannte selbstgemachte Eiscreme probiert. Für alle, die es nach Saraburi verschlägt, können wir einen Abstecher ins Dairy Home guten Gewissens empfehlen.

Anschließend sind wir in das Resort Sasima Moonlight Villa weitergefahren, wo wir die erste Nacht unserer Tour in den Isaan verbringen. Das Resort ist neu erstellt, modern eingerichtet und mit nur 14 Einheiten relativ klein. Jeder Bungalow verfügt über einen eigenen kleinen Pool, ideal für ein erfrischendes Bad nach der langen Fahrt. Die meisten Gäste sind Thailänder, die hier ein Wochenende oder die Feiertage verbringen. Ein oder zwei Nächte kann man hier auch aus unserer Sicht gut verbringen.

25.03.2013

So, jetzt wird es leider etwas unregelmäßig sowohl mit der Dokumentation als auch mit der Aktualisierung des Blogs. Zum Einen sind wir lange unterwegs und setzen uns noch bis spät Abends mit John zusammen, einem Schweizer, der seit 10 Jahren im Isaan lebt. John bietet Unterkunft und (Tages-) Touren in der näheren und weiteren Umgebung von Phu Khieo im Norden der Provinz Chayaphum an. Zum Anderen ist die Internetverbindung nicht sehr gut, so dass ein Update nicht immer möglich ist.

Doch der Reihe nach. Nach dem Aufbruch vom Sasima haben wir nach gut einer Stunde den Lam Takhong Dam erreicht. Einen größeren Stausee, an dem man gut eine kurze Rast einlegen und etwas trinken kann. Allerdings hat uns vor dem Stopp einer der „Reinwerfer“ noch einen gehörigen Adrenalinschub versetzt. Wie die Reinwerfer auf der Reeperbahn in Hamburg vor noch15 Jahren die Passanten in die Bars geschubst haben, ist dieser auf die Straße gelaufen und wollte uns nicht vorbeifahren lassen, ohne dass wir sein Restaurant besucht haben. Da wir uns aber im Fahren den See angeschaut haben und die Idee mit einem Stopp noch nicht vollständig Gestalt gewonnen hatte, haben wir ihn relativ spät zur Kenntnis genommen. Immerhin war er recht sportlich und sein Satz zur Seite schon fast einen Applaus wert. Wir haben schließlich eines der nachfolgenden Restaurants ausgewählt.

Weiter ging es dann durch den landwirtschaftlich geprägten Isaan, ohne dass etwas passiert ist, das einen Bericht wert ist. Bis wir durch eine ebenfalls eher unscheinbare Stadt fuhren und einer Straßenparade begegnet sind. Ein jährliches Fest zum Gedenken an den ersten Leiter dieses Bezirks. Die Begegnung war so überraschend, dass wir bereits an dem der Parade vorausfahrenden Feuerwehrauto vorbei waren, als wir die bunte Gesellschaft mit drei Elefanten an der Spitze erkannten. Da sie gerade einen Stopp eingelegt hatten, um die Elefanten wie die Paradenteilnehmer mit Trinkbarem zu versorgen, haben wir spontan angehalten und uns das Spektakel angesehen.

Thailand - Elefanten Parade im Isaan

Dorfparade mit Elefanten im Isaan, Thailand

Zwei große Elefanten und ein Elefantenbaby führten den Zug an und sind dicht an uns vorbeigegangen, nicht ohne mit dem Rüssel kurz Hallo zu sagen. Schließlich trifft man hier einen Falang (Ausländer) nicht jeden Tag. Anschließend folgten eine bunte Schar an Fußgängern, die zu der Lifemusik auf den insgesamt vier Lastwagen mit jeweils eigener Band und Musikprogramm vergnügt vor sich hintanzten.

Nach der gelungen Einlage sind wir, nun ebenfalls vergnügt, weiter in den Tatton National Park gefahren, wo wir den Tatton Wasserfall besucht haben. Um die Jahreszeit hat es allerdings schon lange nicht mehr geregnet und der Wasserfall führte entsprechend nicht allzu viel Wasser. Trotzdem war er nach der nun bereits mehrere Stunden dauernden Fahrt eine willkommene Abwechslung. Noch kurz etwas gegessen und weiter ging es in den Phu Kaemkha National Park zum Mo Hin Khao, dem Stonehenge Thailands. Allerdings sind die Felsformationen hier natürlich entstanden und haben nicht das Geringste mit den Druiden Großbritanniens zu tun. So langsam ging denn auch die Sonne unter und wir hatten noch eine gute Fahrtstrecke bis John zu bewältigen.

Und das auf kleinen Landstraßen, wo plötzlich der geteerte Bereich ohne Ankündigung in einen unbefestigten staubigen Weg übergeht und umgekehrt. Bei zunehmender Dunkelheit, die in Thailand schlagartig in einer Stockfinsternis mündet und mitten im Nirgendwo etwas, das zwar Spaß macht aber auch ziemlich anstrengend ist, da jederzeit irgendwelche Tiere auf die Fahrbahn laufen können oder sie sich schon vorher dort zum Schlafen niedergelassen haben.

Aber wir sind dann doch ohne Zwischenfall bei John angekommen. Hier sind wir mit einem leckeren Essen versorgt worden und haben anschließend bei einer Flasche Asha, einer mir bis dahin noch unbekannten Biersorte das Programm für den Folgetag besprochen.

26.03.2013

7:00 Uhr aufstehen, den Abend vorher spät zu Bett gegangen und den Jetlag immer noch nicht vollständig verdaut. Oh Mann, muss das wirklich sein? Aber nach einem guten Frühstück mit viel Obst, Joghurt, Spiegelei und Wurst aus dem Isaan bzw. mit einer Reissuppe haben wir uns bereits viel besser gefühlt und es konnte losgehen.

Zunächst ging es zum Wat Phra That Nong Sam Mun, einem 400 Jahre alten und ungewöhnlichen Tempel. Der alte Teil zeigt die Hölle, die es auch im Buddhismus gibt. Auf sehr aussagekräftig gestalteten Bildern und Bildhauerwerken werden die Strafen für die moralischen Verfehlungen dargestellt. Hier scheint sich der Buddhismus sehr zu meiner persönlichen Überraschung nicht zu sehr vom Christentum zu unterscheiden. Und für den sonst eher toleranten und friedfertigen Buddhismus zeigt er sich hier überraschend martialisch.

Reise zu Tempeln in Chayaphum, Thailand

Wat Phra That Nong Sam Mun in Chayaphum, Thailand

Anschließend sind wir zur Wildtieraufzucht Phu Khieo Wildlife Sanctuary gefahren, die wir uns für die Tiere gerne anders vorgestellt hätten. Leider hatten wir auch keine Gelegenheit, jemanden zu fragen, ob die Tiere wieder ausgewildert werden, was uns deutlich versöhnlicher stimmen würde.

Bei der nächsten Station, dem Chulaporn Dam gab es erstmal Mittagessen. Sehr lecker, vor allem der Glasnudelsalat und das Phad Kraphaow sehr scharf. Der Stausee wird auf der gegenüberliegenden Seite von Dschungel umrahmt, im dem es noch wilde Elefanten gibt. Wenn man lange genug bleibt oder gar eine Nacht hier im Zelt übernachtet, kann man sie abends zum Trinken an den See kommen sehen.

Und weiter ging es zur Nam Put Thap Lao, einer natürlich Quelle, an der sich früher einmal laotische Soldaten mit Essen und Wasser versorgt haben. Heute ist die Umgebung der Quelle en beliebtes Ausflugsziel der Thais, um sich bei der Hitze im Wasser abzukühlen. Hier haben wir auch einen „Süssigkeiten-Macher“ entdeckt, der aus verschieden eingefärbter Zuckermasse super schöne kleine Lutscher aus Blumen und Tieren formt. Wir haben uns sein Handwerk ausgiebig angesehen und gleich vier von den Lollies formen lassen.

Unsere vorletzte Station war der Wat Tham Phraya Chang Puak, ein Höhlentempel mit sehr schönen Deckenmalereien. Auf dem Berg nebenan wird gerade ein neuer „Big Buddha“ erstellt, was zurzeit in ganz Thailand eine Art Modeerscheinung sein muss. Doch abgesehen von dem Buddha hat man vom Berg einen phantastischen Blick in den weiten Ebenen hinein. Allein dafür lohnt sich der ca. 15 bis 20 minütige steile Aufstieg.

Zum Abschluss dieses rundum gelungenen Tages sind wir nach Chum Phae gefahren, um in einem bekannten Fischrestaurant an einem kleinen Teich ein tolles Abendessen zu genießen.

27.03.2013

John hat uns heute zu Mike begleitet, unserer nächsten Station unserer Thailand Reise in den Isaan und nicht weit von John entfernt. Mike lebt seit 12 Jahren hier und hat zwei schöne neue Bungalows aus Holz für seine Gäste gebaut. Holzbungalows für Touristen werden in Thailand immer seltener, weshalb es eine schöne Abwechslung einer jeden Thailand Rundreise ist, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

Thailand Urlaub in Mikes Bungalows

Mikes Bungalows in Chayaphum, Thailand

Am frühen Nachmittag sind wir dann im Geländewagen auf Tour durch die nähere Umgebung gegangen. Vorbei an Zuckerrohrfelder, Gummibaum-Plantagen und leider abgeernteten Reisfeldern ging es durch einige Bergdörfer, in denen die Menschen nach wie vor sehr einfach leben und wo wir die klassische Isaan-Bauweise der Häuser betrachten konnten. Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich und trotz der bereits seit vier Monaten anhaltenden Hitzewelle ohne einen Tropfen Regen ist es hier erstaunlich grün. Unterwegs sind wir noch einem Fischer in einem kleinen Teich begegnet, der mit einem Wurf-Netz auf Fischfang gegangen ist. Da der Teich aber schon stak ausgetrocknet ist, war die Ausbeute entsprechend mager.

Zum Abschluss der Tour sind wir an einen See mit einem einfachen Fischrestaurant gefahren, das uns unter kühlenden Bäumen ein ausgesprochen leckeres Essen serviert hat. Auf dem Rückweg haben wir noch einen kurzen Stopp bei einem lokalen Markt eingelegt, der nur am Mittwoch- und Donnerstag-Abend stattfindet. Das Angebot besteht vor allem aus Nahrungsmitteln der Umgebung. Hier sind uns die bereits aus Chiang Mai bekannten und auch schon ausprobierten Ameiseneier wieder begegnet. Zubereitet mit Ei durchaus auch für den europäischen Gaumen ein Gericht, das gut gegessen werden kann.

Den Abend haben wir dann mit Mike und seiner Frau im Garten verbracht. Beide haben sich als total nette und aufmerksame Gastgeber erwiesen und bei unseren nächsten Aufenthalt im Isaan werden wir sicherlich wieder auf einen Besuch vorbeikommen. Und dann ist da noch Alien. Der Wachhund des Hauses sollte von uns eigentlich mit Vorsicht behandelt und eher ignoriert werden, da er noch einiges von einem Wildhund in sich und seinen eigenen Kopf hat. Das hat diesmal allerdings nicht geklappt, da er uns mit seinem Lieblingsschuh beschenkt und auf ausgiebiges Kraulen bestanden hat. Und bei der imposanten Erscheinung haben wir nicht gewagt, uns zu verweigern. Total süß…!

28.03.2013

Ausschlafen Fehlanzeige. Eigentlich wollten wir heute Morgen um 08:00 auf ein Dorffest gehen und uns die Anfangszeremonie ansehen. Dummerweise ist das Fest erst morgen und nicht heute.

Ok, also erst einmal gemeinsam mit Mike, seiner Frau Khun Sailom und seiner Tochter Kim frühstücken. Aber vorher noch ein paar Außenaufnahmen von den Bungalows und der Anlage machen. Doch noch vor dem ersten Foto tritt das Alien wieder auf den Plan. Scheint irgendwie einen Narren an uns gefressen zu haben und wenn über ein Meter Schulterhöhe Hund an einem hochspringen, ist an ruhige Fotoaufnahmen erst einmal nicht zu denken.

Irgendwie mochte unser Computer den Stick der thailändischen Telefongesellschaft nicht, der normalerweise als Übergangslösung dient, bis ein Internetanschluss und entsprechend WLan in der Anlage verfügbar ist. Deshalb hieß es heute Morgen, den Computer einpacken und zum Gemeindehaus fahren, wo ein öffentliches WLan angeboten wird, damit wir die vergangenen drei Tage in unserem Reiseblog aktualisieren können.

Heute haben wir eine sehr lange Reiseroute vor uns und schaffen trotzdem nur einen kleinen Ausschnitt des Isaan zu bereisen. Zunächst geht es Richtung Osten nach Khon Kaen und von dort nach Norden, Richtung Udon Thani. Als erstes Ziel steht der Ubon Rattana Dam auf dem Programm. Zwei Stunden später als geplant und reichlich hungrig erreichen wir ihn schließlich. Allerdings sind wir ein wenig enttäuscht. Nicht nur weil das Restaurant ausgerechnet diesen Monat geschlossen hat, sondern auch, weil er außer seiner Größe wenig Sehenswertes bietet. Allerdings gibt es einen schönen weitläufigen Park, ideal für Jogger und einen nett angelegten Golfplatz.

Gut dass unser zweites Ziel, das „King Cobra Village of Thailand“ nicht weit entfernt von hier ist. Allein der Staudamm hätte die weite Reise sicherlich nicht gerechtfertigt. Das Dorf ist in ganz Thailand bekannt, da so gut wie jedes Haus über seine eigene Kobra verfügt. Inzwischen haben sie die Schlangen allerdings zentral an einem Platz untergebracht, wo auch die Schlangenshow stattfindet. Eigentlich hatten wir einen größeren kommerziellen Rahmen erwartet und waren angenehm überrascht, dass statt Eintritt von jedem Besucher eine Spende erbeten wird, so dass auch Thais mit kleinerem Budget an der Show teilnehmen können. Weiterhin wird die Show immer dann aufgeführt, wenn wieder ein paar Besucher eingetroffen sind, auch wenn es nur zwei oder wie in unserem Fall drei sind.

Bereits vor der Show hatten wir eine Menge Spaß, da die Frau, die die Ansagen macht und die Aufführungen kommentiert, eine ausgesprochen fröhliche und kommunikationsfreudige Person ist. Und wieder einmal musste ich feststellen, dass es Zeit wird, etwas mehr Thai zu lernen.

Rundreise Thailand mit Besuch des Cobra Village of Thailand

Schlangenshow mit der Königskobra im King Cobra Village of Thailand

Von der Show waren wir begeistert und dass die Tiere nicht harmlos sind, konnte am ältesten Schlangenbändiger gesehen werden, der inzwischen zwei seiner Finger durch Schlangenbisse eingebüßt hat (s. auch unsere Facebookseite).

Und auch einer der Jungen, zwei Jungen im Alter von 12 bis 14 Jahren haben ebenfalls eine Showeinlage mit kleineren Exemplaren geboten, lag bereits schon einmal im Koma. Anscheinend gilt aber auch hier in der tiefsten Provinz Thailands der Slogan „the show must go on“.

Nach der Show war die Zeit bereits weit fortgeschritten, so dass wir die nächsten drei Stunden Richtung Süden nach Phimai durchgefahren sind. Phimai, wo wir morgen mit der Besichtigung des bekannten Geschichtsparks unseren Tag beginnen werden. Mehr dazu erfahrt ihr morgen. Wir gehen jetzt erst einmal etwas Essen.

29.03.2013

Die letzte Nacht haben wir in Phimai im Phimai Inn verbracht. Das Angebot an Resorts ist in dieser Gegend sehr übersichtlich. Die neuen Resorts wie u.a. das Sasima, die primär für Thai-Urlauber gebaut werden, haben inzwischen einen recht guten Standard. Die älteren Hotels dagegen haben eine sehr einfache Ausstattung, sind häufig hellhörig und im Phimai zusätzlich mit einer überalterten Wasserpumpe gesegnet, deren Geräusche jedes Mal, wenn ein Gast duschte, das Hotel aufgeweckt hat. Noch ein paar weitere Kleinigkeiten wie u.a. ein Abendessen, das zwar essbar aber nicht sonderlich lecker war sowie eine Restaurantleiterin, die ihre schlechte Laune lautstark an der Bedienung ausließ, werden uns zukünftig einen großen Bogen um das Hotel machen lassen.

Also schnell die Koffer gepackt und los zum Phimai Historical Park. Hierbei handelt es sich um einen über tausend Jahre alten ursprünglichen Königspalast. Nach dem Tod des Herrschers ist dieser sich selbst überlassen worden und langsam verfallen. Später wurde auf ihm eine buddhistische Tempelanlage erstellt, die sehr eng mit Angkor Wat in Kambodscha verbunden ist. Dies ist auch der Grund, weshalb der Haupteingang nicht wie sonst üblich nach Osten, sondern nach Süden zeigt. Aus der großen Pagode schaut der Buddha durch den Eingang durch eine Vielzahl von Türen und Toren der Pagode wie auch des vorgelagerten Gebäudes gen Angkor Wat. Ein beeindruckendes Bild, wenn man auf Augenhöhe des Buddha in gleiche Richtung schaut.

Phimai Historical Park

Main Prang des Phimai Historical Park im Isaan, Thailand

Insgesamt gibt es neun Gebäude, die besichtigt werden können. Und im Unterschied zu den meisten anderen Pagoden kann man diese betreten und von innen besichtigen. Zu den jeweiligen Gebäuden wurden kleine Tafeln aufgestellt, die kurz ihren Zweck und Hintergrund erklären. Die ebenfalls vorhandenen Führer durch die Anlage konnten zumindest heute ausschließlich Thai. Da wir auf der gesamten Route nur vier andere ausländische Touristen au dem Westen gesehen haben, gehen wir davon aus, dass englischsprachige Guides in dieser Region eher nicht zu erwarten sind.

Nur ca. 30 Kilometer weiter gibt es den nächsten antiken Palast, den Prasat Phanom Wan. Er ist älter als der in Phimai, aber auch deutlich kleiner. Trotzdem lohnt sich ein kurzer Abstecher, da er nur fünf Kilometer von der Schnellstraße entfernt liegt.

Auf dem Rückweg zur Schnellstraße hatten wir dann noch ein nettes Erlebnis, als alle Autos vor dem geschlossenen Bahnübergang warteten und nach ungezählten Minuten dann endlich kein Zug, sondern eine elektrisch betriebene Dreisine mit ganzen drei Gleisarbeitern an uns vorbeifuhr.

Thailand Reise auf einer Dreisine Dreisine

Dreisinenfahrt sorgt für Stopp am Bahnübergang, Thailand

Thailand hat immer wieder immer wieder eine neue lustige Seite, mit der es auch bereits erfahrene Thailand Urlauber immer wieder zum Schmunzeln bringt.

Von hier aus hatten wir dann noch 400 Kilometer zurück nach Samut Prakan bei Bangkok vor uns. An einem Freitag eine anstrengende Angelegenheit, da der Wochenendverkehr für sehr volle Straßen sorgt. Vorbei an Nakhon Ratchasima habe wir auf halber Strecke nach Saraburi auf einmal einen großen und sehr schönen Tempel auf der anderen Straßenseite gesehen und spontan entschlossen, ihn uns anzusehen. Von der Ferne erinnerte er ns auf Grund seiner Farbe ein wenig an den Wat Ron Khun oder den White Temple of Northern Thailand. Aus der Nähe sahen wir jedoch, dass er gerade erst erbaut wurde und von den Mönchen leider hochgradig professionell und kommerziell betrieben wird. Doch in vielen Thailändern ist der Glauben noch so stark verankert, dass sie dies kritiklos ertragen und im Gegenteil mit ihren Spenden noch befördern.

Also zurück ins Auto und nun endgültig auf nach Samut Prakan. Na ja, bis auf ein paar Unterbrechungen, um bei Amazon, der Kaffeekette auf thailändischen Tankstellen, unsere Eiskaffees wieder aufzufüllen.

30.03.2013

Gestern Abend haben wir noch Dieter im Restaurant getroffen. Dieter ist der einzige Europäer weit und breit in Klongdan und immer froh, wenn wir hierher kommen und er sich mal wieder auf Deutsch unterhalten kann.

Heute ist Ruhetag mit Ausschlafen und gemütlichem späten Frühstück. Anschließend sind wir nach Bangkok, um uns mit Freunden zu treffen und ein paar Kleinigkeiten einzukaufen. Und um bei der Gelegenheit natürlich zu Svensens zu gehen, einer Eiscafe-Kette mit ausgesprochen gutem Eis.

Heute Nacht heißt es dann um 03:00 Uhr aufstehen und zum Don Muang Flughafen im Norden von Bangkok fahren, von wo aus wir nach Hat Yai fliegen. Von Hat Yai geht es weiter auf die Inseln Koh Lipe, um die erste von zwei Inselgruppen nahe der Grenze von Malaysia zu besuchen.

Da wir noch nicht wissen, wie die Internetverbindung dort ist, kann es wieder etwas dauern, bis wir die nächsten Tagesberichte online stellen können.

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